Wenn man von so einem langen Urlaub nach Hause kommt und dann im Wohnzimmer sitzt, ist das wie nüchtern werden mit einem ordentlichen Kater. Irgendwie war’s so schön und jetzt ist alles wieder so normal.

Aber die Erinnerungen bleiben, an die vielen Kurven, die verschiedenen Landschaften, das Essen, die Hotels, die Menschen etc.

Ein Fazit wie es war will ich trotzdem ziehen. Für mich selber, aber auch für die, die selber einmal losfahren wollen.

Reiseroute:
Hat gepasst, über die Inseln runter und den Stiefel wieder hoch. Wir hatten keinen großen Plan, sondern wollten von Tag zu Tag entscheiden, durch welche Gegend wir fahren und was wir anschauen. Für uns hat’s gepasst, weil unser Focus auf dem Fahren lag. Mit rund 250km am Tag auf Landstraßen in Italien war’s auch genug, um nun zu wissen wie es da aussieht.

Unterkünfte:
Wir haben immer in guten Hotels mit Pool übernachtet. Neben dem Pool, war uns eine hoteleigene Bar und Ristorante nebst Parkplatz wichtig. Bar und Ristorante haben wir nur einmal durchbrochen in Montecassino, dafür war die Unterkunft wahrscheinlich die Beste.
DZ mit Frühstück lag zwischen 57 und 184 Euro.
Würde ich wieder so machen . Lange Fahrt, duschen, Pool, Bier und dann zum Abendessen – genial.
Keine Enttäuschung erlebt.

Fahrstil:
Meistens bei 3-4000 Umdrehungen, relaxt aber zügig. Ab und zu mal am Hahn drehen, aber man will ja was sehen.
Die Italiener fahren rücksichtsvoller als wir. Zweiradfahrer haben eigentlich Narrenfreiheit, auf die passt man mit auf. Wir hatten keine einzige gefährliche Situation!
Allerdings muss man sich den Fahrstil anpassen( alle Autos immer und überall überholen) und sich eindeutig verhalten. Dann ist der Fahrspass perfekt.

Hitze:
Wir hatten fast durchgehend über 30 Grad, was Motorradfahren dann schon herausfordernd macht. Mit meiner supertollenteurenwasserdichten Rukkajacke wäre ich da eingegangen, wie eine Primel ohne Wasser. Wir haben uns also den Einheimischen angepasst und sind im T-Shirt mit Handschuhen gefahren und damit gut gefahren😂
Auch in der Gegend rumlaufen, den Vesuv besteigen oder Rom anschauen wird zur Anstrengung.
Ich bin 64 und hab das alles recht locker hingekriegt, aber wer schon in D Kreislaufprobleme hat, für den ist so was der falsche Urlaub.

Miteinander:
Min. zu zweit reisen ist besser als allein. 4 Augen sehen mehr, 4 Ohren hören mehr und es ist vieles einfacher.
Irgendwann ist es natürlich so, wie bei einem alten Ehepaar- es gehen einem bestimmte Dinge des anderen auf den Sack. Musti und ich haben uns nach unserer nun 35 jährigen Beziehung ( für alle die uns nicht kennen wir sind kein Paar und streng hetero☝️) auch mal fast in die Haare gekriegt, aber dann war wieder gut.

Sprache:
Mit Englisch kommt man im Touristenbereich locker durch. Um mit Leuten auf dem Land ins Gespräch zu kommen ist es gut italienisch zu sprechen. Ich werde meinen A1 Level weiter ausbauen.

Motorrad:
Mein mittlerer Sohn wollte nach unserer Rückkehr gleich wissen: Was macht das Kreuz?
Nix, gar nix. Auch nicht Schulter oder Knie? Nö. Die rechte Hand hab ich mal gemerkt, wegen Gasgeben ( Könnte aber auch an den 2000 Liegestützen im Urlaub liegen), auch der Hintern miaut mal nach 6 h , aber sonst nullkommanull.
Die Varadero ist für so lange Reisen wirklich immer noch gut. Genug Bumms zum Überholen und Platz fürs Gepäck. Lenkererhöhung um 2,5 cm und Wilbersfederbein sind die einzigsten Verbesserungen.
Ich sitze mit 193 cm so gut, fahre entspannt und wie erwartet hab ich nur die Kette gesprayt auf der Reise und sonst wollte es nix, das Motorrad. Doch Benzin, etwa 0,75 l/100 km mehr als die Africatwin. Aber das ist vollkommen ok. So was ist Qualität und das bei KM Stand 83000 jetzt.

Nur im Stand braucht die Varadero Muckis und Gefühl, sonst bumm.

Bewährt hat sich neben den Alukoffern auch das Topcase. Ich konnte bei Besichtigungen alles perfekt wegschließen. Einen kleinen TankRucksack hab ich auch benutzt. 16 Euro von Amazon, nur gescheite Magnete rein. Hält wie Bombe.

Also reisen kann sie, die Varadero. Hut ab.

Besonderes:
Italien war richtig grün. Wunderbar .
Die vielen Bars und das Essen werd ich vermissen. Messina cristalli di sale auch. Und an 0,66 l Bierflaschen hab ich mich auch gewöhnt. Aber Spaß beiseite. Italien war schon immer mein Lieblingsurlaubsland und ich bin noch richtig voll davon. Hoffentlich hält es lange an.

Ausblick:
Hat Spaß gemacht, den Horizont erweitert und ich hab mich ziemlich ausgefahren. Aber nur ziemlich🤣.
Wir planen eine Türkeireise. Ci vediamo oder dann heißt es Görüşürüz. Klingt auch gut.

Paul

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